Ich mochte Feiertage und das
zugehörige Brimborium schon immer gerne, doch vor einigen Jahren überkam mich
plötzlich das dringende Bedürfnis nach persönlichen Ritualen. Ich wollte aus
dem Alltag heraustreten, in einen Raum und eine Zeit ausserhalb unserer Zeit
und unseres Raums, mir verlangte nach Anerkennung und Würdigung dessen was mich
umgibt und meiner selbst. Mich dürstete nach Loslösung und Verbindung. Ich
befand mich gerade mitten in der Prüfungsvorbereitung und versuchte den
Gedanken auf die Wartebank zu verweisen, doch er hatte sich bereits entflammt,
brannte bald lichterloh. Erinnerungen an die Rituale meiner Kindheit, aus
Filmen und meiner Erforschung verschiedener Religionen sprudelten hoch und
trübten meine Konzentration bis ich meinen Widerstand schliesslich aufgab. Ich gab
mich meinem Bedürfnis hin.
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