Die uns umgebenden Entitäten zu personifizieren scheint mir ein grundlegendes menschliches Charakteristikum. Sonne und Mond zu grüssen, Pflanzen und Plüschtieren einen Namen zu geben, den Genius Loci zu ehren oder Tiere als Botschafter anderer Wesenheiten zu behandeln, sind meine Wege diesem Bedürfnis entgegen zu kommen. Die Bewertung dieser Handlungen mag von unvernünftig bis albern reichen. Persönlich glaube ich allerdings, dass die Behandlung der Umwelt als beseelt zu einem respektvolleren Umgang mit ihr führt.
Mittwoch, 19. November 2014
Animismus
Die uns umgebenden Entitäten zu personifizieren scheint mir ein grundlegendes menschliches Charakteristikum. Sonne und Mond zu grüssen, Pflanzen und Plüschtieren einen Namen zu geben, den Genius Loci zu ehren oder Tiere als Botschafter anderer Wesenheiten zu behandeln, sind meine Wege diesem Bedürfnis entgegen zu kommen. Die Bewertung dieser Handlungen mag von unvernünftig bis albern reichen. Persönlich glaube ich allerdings, dass die Behandlung der Umwelt als beseelt zu einem respektvolleren Umgang mit ihr führt.
Montag, 17. November 2014
Tieropfer
Mich irritiert die Rechtfertigung von Tieropfern über das Argument, dass die essbaren Teile des Tieres verwertet würden. Ich kann nachvollziehen, dass aus der Perspektive einer Person, die ausserhalb des religiösen Kontexts steht, in dem das Tieropfer stattfindet, der spätere Verzehr des Fleisches der Opferung des Tieres einen Sinn vermittelt. Soweit ich dies beurteilen kann, handelt es sich bei Tieropfern jedoch nicht nur um rituelle Schlachtungen; der pragmatische Aspekt des Verspeisens ist allenfalls ein Nebenschauplatz. Die Praktik wird somit nicht aufgrund ihrer eigentlichen Ziele verteidigt, sondern ausserhalb ihres eigenen Diskurses im Rückgriff auf arbiträre Faktoren. Impliziert wird dabei, dass Tieropfer ohne späteren Verzehr weniger gerechtfertigt seien.
Ich kann die grundsätzliche Kritik an der Tötung von Tieren nachvollziehen. Vorausgesetzt, dass diese jedoch gebilligt wird, warum soll die Bewertung von Tieropfern von ihrem späteren Konsum abhängen?
Freitag, 14. November 2014
Ahnen
Dass ich heute hier stehe, verdanke ich meinen Ahnen. Eine unvorstellbar lange Kette von Vormüttern und Vorvättern hat zu meiner Geburt geführt. Sie reicht zurück bis zum ersten Organismus der in der Ursuppe schwabberte und verbindet mich mit allen Lebewesen, die ihren Familienstammbaum auf dieses Ursuppenwesen zurückführen können. Meine Ahnen sind jedoch weit mehr als nur meine biologischen Vorfahren: Das Streben, Kämpfen und Träumen der Menschen, die vor mir lebten, hat meine Sicht auf die Welt geprägt und meine Möglichkeiten, mich in ihr zu bewegen, geformt. Und so wird auch mein Handeln das Weltbild und den Spielraum derjenigen prägen, die nach mir kommen.
Montag, 3. November 2014
Samhain
Nebel umhüllt
die zunehmend kahleren Bäume, ihr Laub raschelt um meine Füsse. Die Morgen sind
kalt, die dunkle Jahreszeit ist hier. Zeit im Ofen wieder Feuer zu entfachen,
Zeit zum Rückzug in beheizte Wohnräume, Zeit sich Zeit zu nehmen.
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