Mich irritiert die Rechtfertigung von Tieropfern über das Argument, dass die essbaren Teile des Tieres verwertet würden. Ich kann nachvollziehen, dass aus der Perspektive einer Person, die ausserhalb des religiösen Kontexts steht, in dem das Tieropfer stattfindet, der spätere Verzehr des Fleisches der Opferung des Tieres einen Sinn vermittelt. Soweit ich dies beurteilen kann, handelt es sich bei Tieropfern jedoch nicht nur um rituelle Schlachtungen; der pragmatische Aspekt des Verspeisens ist allenfalls ein Nebenschauplatz. Die Praktik wird somit nicht aufgrund ihrer eigentlichen Ziele verteidigt, sondern ausserhalb ihres eigenen Diskurses im Rückgriff auf arbiträre Faktoren. Impliziert wird dabei, dass Tieropfer ohne späteren Verzehr weniger gerechtfertigt seien.
Ich kann die grundsätzliche Kritik an der Tötung von Tieren nachvollziehen. Vorausgesetzt, dass diese jedoch gebilligt wird, warum soll die Bewertung von Tieropfern von ihrem späteren Konsum abhängen?
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